Gartenfreuden Ich hab im Garten jetzt gesät, ich hoffe, es ist nicht zu spät, ich warte auf die junge Saat und gucke morgens jeden Tag.
An einem Tag im Morgentau seh ich die Reihen ganz genau: Radieschen, Möhren und Salat, Porree, Sellerie und Spinat.
Ich freu mich, wie das alles wächst, doch irgendwie ist’s wie verhext, zwei Tage später, was ein Graus, da sieht das alles furchtbar aus.
Die Schnecken haben in der Nacht die junge Saat zunichte gemacht, sie feierten ein Freudenfest und ließen mir einen kargen Rest.
Da steh ich nun, ich armer Tor und mach dasselbe wie zuvor, doch leg ich diesmal Schneckenkorn, jetzt sind die Amseln unverfrorn.
Ich geb nicht auf, ich will es schaffen, ich kämpfe jetzt mit allen Waffen ich lege Korn und deck die Beete zu, nun habe ich und auch die Saat hat Ruh.
Und endlich dann nach vielem Gießen auf’s Neue meine Pflanzen sprießen. Ich hacke Unkraut, dünge leicht bis dann die Ernte ist erreicht.
Den ersten festen grünen Kopf von dem Salat nehm ich beim Schopf und fange an, ihn gut zu putzen, die Hälfte kann ich nicht benutzen.
Ein Teil ist faul, ein Teil voll Läuse. Die zarten Möhren fraßen Mäuse. Wo bleibt meiner Arbeit Lohn, was ich da ernte ist ein Hohn.
Und dann gewiss im nächsten Jahr geschieht es wieder wie es war, es wird gesät, gehackt, gegossen, ich freu mich an den jungen Sprossen!
Text: Marlis Vogel
| Vatertag Heut, hat unser Vater frei, den Daach sehnt der jed Jahr ebei, denn heut wie alle Leut bekannt, is Vadderdach im ganze Land.
Morjens freu, do geht´s schon los, er zieht o sei Söfferhos. Frisch geduscht, un aach rasiert, un mit Deo eigeschmiert.
„ Mir zeuje los mem Bollerwache, des ganze Bier kann mer net trache. Mutter geb den Presskopp mit, denn unnerwegs gibt´s Abbedit“.
„Vergess aach net die Lewwerwurscht, so rischdisch schaff, gibt´s rischdisch Durscht. En Korn, der darf dann aach net fehle, damit uns net des Fett tut queele“.
„ Du alles in die Kühldasch packe, die Sonn scheint ganz schee uns in Nagge. Mutter gell, maanst langt´s ach dann, Zeje Kaste Bier für siwwe Mann.
Mutter denkt, oh welch´en Kram, wer der Kerl nur schunn deham. Er moch sich in die Scheuer lesche, um sein Kader dort ze fleesche.
Ich stelle weil de Aamer naus, besoffe kemmt der net ins Haus. Jedes Jahr de selwe Mist, ka Rou bis er besoffe is.
Un wenn er in der Nacht noch kotzt, wirs´de aach noch angemotzt. Wie geht´s uns am Mutterdaach Kaffee an´s Bett, das waas dann aach.
Will ich da aach mal esse geh, do hääst´s heut is des gar net schee, die Wirtschafde sinn all so voll, koch selbst, das mächsde doch so toll.
Die anzisch Hoffnung, die mer bleibt, dass es das net mehr lang so treibt. Dem Alter zollt er sein Tribut, das Saufe dut im net mehr gut.
Drei Daach is er ausser Gefecht, hernach es ihm kaan Spass mehr mescht. Un eines Daach´s wird es so sei, am Vadderdaach bleibt er deheim.
Das dümmste Ding auf Erden, sollte einst der Affe werden. Doch der Plan ging voll daneben.. so begann der Mann zu leben.
Text: Marlis Vogel/Rosel Bauer
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